Hochwilde (Nordgipfel)

Mit Magen-Darm-Virus nicht ganz so genußvoll

Während der Aufstieg zur Hochwilde von Süden gletscherfrei und recht unproblematisch ist, ist der Aufstieg von Norden über den Langentaler Ferner (oder alternativ den Gurgler Fener) von Gletscherspalten durchzogen und als Solo-Tour definitiv nicht zu empfehlen. Zum Glück ergab sich eine Tour auf diesen Gipfel mit drei weiteren Teilnehmern und einem tollen Bergführer aus Obergurgl.

Wir tragen uns am Vorabend der Tour auf der Langtalereckhütte, besprachen kurz die Tour und genossen den Abend auf der Hütte. Am nächsten Tag starteten wir für mich überraschend spät erst gegen 06:30 Uhr. Das Wetter für diesen Tag war als mäßig vorausgesagt und für Nachmittag sollte auch Regen kommen.

Der Weg ging zunächst durch das Langtal (welches seinem Namen alle Ehre macht) bis zu Langtaler Ferner. An dessen westlichem Rand ging es anschließend sehr steil in die Scharte zwischen dem Annakogel und der Hochwilde.

Der Aufstieg zum Nordgipfel der Hochwilde ist über weite Strecken mit Stahlseilen versichert. Einen solchen Klettersteig mit Steigeisen zu begehen ist ein sehr ungewohntes Gefühl, auch wenn es deutlich besser geht, als man zunächst denken mag. Der Steig ist durchaus ausgesetzt, so dass die Wolken manche Tiefblicke verhinderten, was vielleicht gar nicht so schlecht war.

Nach kurzer Rast am Gipfel stiegen wir zunächst in die zuvor benannte Scharte ab und entschieden uns, den Annakogel. Der Aufstieg zum Annakogel erfolgt über eine breite und recht steile Rinne und anschließend in sehr leichter Kletterei zum Gipfel.

Vom Gipfel des Annakogel ging es anschließend über den östlichen Arm des Gurgler Ferners zur Fidelitas-Hütte und anschließend über die Langtalereckhütte zurück nach Obergurgl.

Leider hatte ich mir auf der Breslauer Hütte einen Magen-Darm-Virus eingefangen, der die gesamte Tour nicht so genußvoll machte, wie ich zuvor gehofft hatte. Dennoch bin ich sehr froh, diese Tour unternommen zu haben - auch wegen der anderen Teilnehmer, die wirklich sehr nett und immer für eine Unterhaltung offen waren. Auch der Bergführer (Grüße an Gabriel) zeigte viel Einfühlvermögen, gab uns hilfreiche Tipps, bewieß Humor und gabs uns allen ein Gefühl von Sicherheit, welches wir ohne ihn bei dieser Tour sicher nicht gehabt hätten.